Dienstag, 22. März 2011

Flexible Kinderbetreuungszeiten in Einrichtungen statt Ausweitung des Tagesmütterprogramms

In Offenbach brauchen wir eine qualitativ hochwertige Betreuung durch ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher. Von der Ausweitung des Tagesmütterprogramms wie es von Birgit Simon forciert wird hält die SPD wenig.

Die Qualifizierung der Tagesmütter durch wenige Fortbildungsstunden ist eine Möglichkeit, um kurzfristigen Bedarf zu decken, kann eine langjährige Ausbildung zum Erzieher oder zur Erzieherin aber nicht ersetzen. Wichtig ist insbesondere die Ausweitung von flexiblen Kinderbetreuungszeiten in Kinderbetreuungseinrichtungen.

Um ausreichend Erzieherinnen und Erzieher für Offenbach zu gewinnen muss die Stadt mehr ausbilden. Die SPD wird sich dafür einsetzen, die Ausbildungskapazitäten an Fachschulen zu erhöhen und Programme zur Personalgewinnung entwickeln zu lassen.

Stark ausgebaut werden müssen die Betreuungsplätze für unter 3jährige Kinder. Bis 2013 müssen laut Kinder- und Jugendhilfegesetz für die Altersgruppe von 0-3 Jahren für 35 % dieser Kinder Betreuungsplätze geschaffen werden. Wir sollten jedoch die Zahl der Betreuungsplätze nach dem tatsächlichen Bedarf ausrichten. Dazu muss eine ausführliche Erhebung des Offenbacher Bedarfs durchgeführt werden.

Besonderer Mangel besteht zudem an Betreuungsmöglichkeiten für Grundschülerinnen und -schüler. Ganztagsschulen sind in Offenbach noch nicht flächendeckend vorhanden. Es entsteht eine riesige Betreuungslücke nach der KITA-Zeit. Solange es kein flächendeckendes Angebot an Ganztagsschulen in Offenbach gibt müssen Hortplätz den Bedarf weiter abdecken können.

Gertrud Marx, 22.3.2011

Mittwoch, 9. März 2011

Spezialisierte Pflege für Demenzkranke fördern

Wir kritisieren die zunehmende Ansiedlung neuer Pflegeheime privater Investoren in Offenbach. Die bereits bestehenden Pflegeheime in Offenbach haben einen guten Ruf und halten ausreichend Plätze für den Offenbacher Bedarf bereit. Die zusätzlichen Pflegeheime bringen die bereits bestehenden Häuser unter starken Druck, insbesondere im Wettbewerb um examinierte Pflegekräfte.

Pflege oder Betreuung müssen jedoch nicht zwingend in einem Pflegeheim stattfinden. Ältere Menschen wünschten sich, in einer häuslichen Umgebung alt zu werden. Dies zeigt der regelmäßig erscheinende Altenpflegemonitor, einer jährlich durchgeführten repräsentativen Umfrage unter der Generation 50 plus. Auf Initiative der SPD-Fraktion hin werden seit einiger Zeit Initiativen, die ambulant betreute Pflegewohngemeinschaften gründen wollen, von der Stadt unterstützt.

Bedarf sehe ich weiterhin in der spezialisierte Pflege für Demenzkranke. Die Ansiedlung des Demenzzentrums der Breuer-Stiftung ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, kann aber allein den Bedarf in Offenbach nicht decken. Wir müssen ein konkretes Konzept für die Betreuung der zunehmenden Anzahl an Demenzkranken in Offenbach erstellen und umsetzen. Dabei sollen möglichst viele Pflegeangebote- und formen berücksichtigt werden. Ein starkes Augenmerk muss auch auf die pflegenden Angehörigen geworfen werden. Entlastungsprogramme wie die „Auszeit“ des Freiwilligenzentrums, möchte die SPD ausweiten.

Horst Thon, 7.3.11

Mittwoch, 2. März 2011

Enttäuschender Anti-Wahlkampf der CDU

Ich wundere mich über die Kritik Peter Freiers (CDU) an Stadtkämmerer Michael Beseler. Die CDU-Fraktion hat bei den Haushaltsberatungen keinen einzigen Änderungsantrag eingereicht. Das vermittelt doch Akzeptanz mit der Haushaltspolitik des Kämmerers. Auch die Kritik an der Wirtschaftsförderung geht ins leere, denn auch hier hat die CDU keinerlei neue Ideen vorgetragen, wie sie denn die Wirtschaft Offenbachs ankurbeln will.

Dagegen hat die SPD die Idee entwickelt, auf dem ehemaligen Clariant-Gelände ein Gründerzentrum für Technologie der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz zu errichten. Dabei handelt es sich um einen zentralen Zukunftssektor.

Es ist normal, dass sich eine steigende Konjunktur versetzt auf die Haushalte der Kommunen auswirkt. Das ist nicht nur in Offenbach, sondern in allen Städten und Gemeinden der Fall. Das müsste Freier eigentlich wissen.

Die Wirtschaftsförderung in Offenbach arbeitet erfolgreich. In der Sichtbarkeit ist sie in den Jahren 2006 bis 2010 noch kunden- und zukunftsorientierter geworden. Dazu kommen innovative Maßnahmen wie das jährliche Makler- und Investorenfrühstück und der Beirat für die Kreativwirtschaft.

Wer keine Ideen hat, sollte sich nicht beschweren. Es ist fast enttäuschend, dass die CDU derzeit einen reinen „Anti-Wahlkampf“, zum Teil mit falschen Tatsachen führt, anstatt mit eigenen Zukunftsvorstellungen für sich zu werben.

Ich glaube, dass Peter Freier mit seiner Pressemitteilung vom Fehlverhalten der CDU Bundes- und Landesregierung ablenken will. Denn diese hält sich seit Jahren nicht an das so genannte Konnexitätsprinzip, wonach Städte und Gemeinden für die Aufgaben, die sie von Bund und Land erhalten auch finanziell ausgestattet werden müssen. Das ist der wahre Grund, warum es unserer Stadt finanziell nicht gut geht.

Stephan Färber, 2.März 2011