Mittwoch, 29. Juni 2011

Das Auflösen der Hauptschule hat auch eine enorme Bedeutung für Offenbach

Die Diskussionen um eine Schulreform sind auch für Offenbach von enormer Bedeutung. In Offenbach ist die Nachfrage der Eltern nach Gesamtschulen weiter größer ist als das Platzangebot.

Gemeinschaftsschulen halten Bildungswege offen und können Kinder individuell fördern. Seit Jahren nehmen die Anmeldungen für die Hauptschule ab. Eltern wollen, dass ihre Kinder die Chance auf einen höheren Bildungsabschluss behalten und ziehen andere Schulangebote vor. Diese Entwicklung wollen wir fördern. Es ist jedoch meist nicht möglich, nach der vierten Klasse zu entscheiden, welchen Schulabschluss ein Kind erreichen kann. Anders sieht das die Offenbacher CDU, die noch in ihrem Wahlprogramm ankündigte, das differenzierte Schulsystem weiter ausbauen zu wollen.

Das Auflösen der Hauptschule ist der erste Schritt in die Zukunftsfähigkeit unseres Bildungssystems. Leider hat die CDU Offenbach, die hessische Landespolitik und ihre Ministerin Dorothea Henzler das alte System noch so verinnerlicht, dass sie die aktuellen Signale aus Berlin nicht deuten kann. Die SPD streitet mit ihrer Offenbacher Landtagsabgeordneten Heike Habermann seit Jahren für Schulreformen in Hessen.

Gemeinsames Lernen mit dem Ziel, auch das Abitur an der gemeinsam besuchten Schule erreichen zu können wäre für die Mehrzahl der Eltern und Kinder wünschenswert – auch in Offenbach am Main.

Lutz Plaueln, 29.6.2011

Dienstag, 28. Juni 2011

Das geplante Förderprogramm für Familienzentren geht nicht weit genug

Endlich wacht auch die hessische Landesregierung auf und will Familienzentren fördern. Ab September 2011 sollen in Hessen 100 Kinderbetreuungseinrichtungen Zuschüsse bekommen, die ein Familienzentrum gründen wollen oder bereits über eins verfügen.
Hinter den Familienzentren steht die Idee, Familien eine verlässliche Anlaufstelle für Alltagsfragen zu bieten. Eltern kann in unbürokratischer Atmosphäre die Möglichkeit zur Familienhilfe gegeben werden. Zudem gibt es in Elterncafés die Gelegenheit eines Austauschs zwischen Müttern, Vätern und Kindern - unabhängig von Alter, Religion und Bildungsschicht. In Fachkreisen gelten Familienzentren als eine effektive Maßnahme, die Auswirkungen von Kinderarmut abzumildern.
In Hessen ist die Förderung von Familienzentren längst überfällig. In anderen Bundesländern gibt es sie schon seit Jahren, in Nordrhein Westfalen werden 3.000 Familienzentren gefördert. Die von der hessischen Landesregierung geplante Förderung geht nicht weit genug. An Kindertagesstätten werden Anbauten nötig, es muss Personal für die Koordinierung der Angebote eingestellt werden und auch die Jugendämter brauchen Mitarbeiter, die die Zusammenarbeit mit den Familienzentren gewährleisten können. Da reichen 10.000 Euro pro Jahr und Einrichtung kaum aus. Außerdem plant das Land, die Förderung auf maximal fünf Jahre zu begrenzen. Dann müssten die Familienzentren von alleine laufen. Wie soll das funktionieren? Schließlich nehmen Familienzentren kein Geld ein und finanziell benachteiligte Städte wie Offenbach können die gesamte Förderung nicht übernehmen. Dann gründen sich nun also erfolgreich Familienzentren, die nach fünf Jahren perfekt eingearbeitet und organisiert sind und dann können sie direkt wieder schließen weil das Geld fehlt.
Sinnvoll wäre es zudem, wenn die Landesregierung mit den Sozialverbänden ihre Pläne diskutieren würde, doch eine Anhörung hat das Sozialministerium nicht vorgesehen. Hier wird auf die Kompetenz von Fachleuten verzichtet – das ist schlecht.
Die SPD wünscht sich langfristig Familienzentren in allen Stadtteilen Offenbachs. Sie unterstützt unter anderem das geplante Familienzentrum der Schloßkirchengemeinde an ihrer Kindertagesstätte in der Arthur-Zitscher-Straße und setzt sich dafür ein, dass die Stadt Fördergelder für das Projekt bereit stellt. Auch andere Projekte sind vielversprechend, zum Beispiel das Vorhaben der Behindertenhilfe an der Kindertagesstätte im Martin-Luther-Park ebenfalls ein Familienzentrum anzuschließen.

Gertrud Marx, 28.6.2011

Montag, 6. Juni 2011

Rumpenheim muss Reiterdorf bleiben

In Rumpenheim werden die Bedingungen für die Reiterinnen und Reiter zunehmend schlechter.

Im Rahmen unterschiedlicher Baumaßnahmen sind viele Wege, die bisher als Reitwege genutzt werden konnten, für Pferde nicht mehr begehbar. Das ist zum Beispiel bei einem geschotterten Weg der Fall. Der Schotter könne sich unter die Hufe der Pferde setzen und zu Verletzungen führen. Optimal wäre dagegen ein möglichst weicher Sand- oder Rasenbelag. Ein weiteres Problem ist, dass durch die Umgestaltung am Rumpenheimer Mainbogen Wege nicht mehr als Wege klassifiziert sind. Doch nur solche dürfen in Hessen von Reitern genutzt werden. Inzwischen können Reiterinnen und Reiter auf Ausritten nur noch kleine Runden im Schritt gehen – das ist schade.

Sorge bereitet den Reiterinnen und Reitern insbesondere der Verkauf des Vielseitigkeitsplatzes an einen privaten Käufer. Bisher sei keine Zusage erfolgt, dass der Reit- und Fahrverein Rumpenheim den Platz auch über 2011 hinaus pachten oder mieten kann. Die Regionalparkroute wirbt in Rumpenheim besonders mit diesem Vielseitigkeitsplatz. Er gilt in Deutschland als einer der schönsten Plätze für den Vielseitigkeitssport, die Mitglieder des Reit- und Fahrvereins haben viel Zeit, Mühe und auch Geld in die Gestaltung des Platzes investiert.

Die SPD-Fraktion wird sich dafür einsetzen, dass sich die Bedingungen für die Reiterinnen und Reiter in Rumpenheim wieder verbesserten und der Vielseitigkeitsplatz weiter für den Reitsport zur Verfügung steht.

Das Pferdedorf Rumpenheim ist ein Alleinstellungsmerkmal im ganzen Rhein-Main-Gebiet. Wo sonst ist es in einem ansonsten sehr städtischen Umfeld so idyllisch wie hier in Bürgel und Rumpenheim? Eine Verbesserung der Bedingungen für Pferdesportler muss auch als Marketingfaktor für ganz Offenbach gesehen werden.

Andreas Schneider / Rosa Kötter 6.6.2011